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Kloster Esterwegen

An der Kirche, 26897 Esterwegen

Kloster Esterwegen

Das Gut Esterwegen war bis 1223 im Besitz des Grafen von Bentheim, der es dem Johanniterorden schenkte. Die Johanniterbrüder sollten dafür eine ewige Memorie halten. Außerdem forderte er, dass seine Jägermeister zur Reiherbeize vom 8. Sept. – 11. Nov. auf Kosten der Niederlassung beherbergt werden mussten.

Es wurde sofort mit dem Bau eines Konvents und einer Klosterkapelle begonnen, die aus schweren Granitblöcken bestand. Schon 1227 übertrug Bischof Otto von Osnabrück den Zehnt in Esterwegen an die Johanniter. Folgende Komture (Klosterleiter) wurden urkundlich genannt: 1352 Ritter Johann, 1484 Heinrich von Sterneberg, 1534 Heinrich von Warmelo.

Durch eine reiche Viehwirtschaft wurde die Kommende sehr vermögend. Mitte 17. Jhd. gab es eine steuerliche Einschätzung des Gutes: Hauptgebäude ein Fachwerkhaus von 95m Länge, Sommerhaus, Backhaus, Brauhaus, großer Schafstall 35m lang, Heuscheune, 2 Baumgärten und ein großer Klostergarten, mittig ein steinerner Brunnen, dessen Granitsteine hinter der heutigen Kirche als Kriegerehrenmal verbaut sind.

Die Kommende bestand bis 1573, dann wurde sie an Hermann von Hövel verkauft, der den Gutsbetrieb weiterführte. Ab dann verfiel die Kapelle und wurde 1709 von Franz Ernst Baron von Scheffert wieder aufgebaut. Es handelte sich um ein einschiffiges, ca. 21 x 9m großes Gebäude und stand im Chorbereich der 1897 neu erbauten Pfarrkirche St. Johannes. Von dieser Kapelle sind noch mehrere gravierte Sandsteinplatten erhalten.

Das Hauptgebäude wurde bis 1837 als „Herrenhaus“ genutzt, dann wurde in der Nähe ein neues Herrenhaus vom damaligen Gutsbesitzer Ludwig von Exterde direkt neben der alten Kapelle errichtet. Heute die Gaststätte Heyen Jan. „Zum alten Herrenhaus“.

Texte: A. Lindemann