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Kloster Hesel

Vorwerker Str. / Brückenstr., 26835 Hesel

Kloster Hesel

Wie die meisten anderen der friesischen Johanniterklöster wird das „Haus Holse“ zum ersten Mal 1319 in der Urkunde zum „Groninger Vergleich“ erwähnt, und war wohl ein Doppelkloster- darin vielen friesischen Kommenden ähnlich.

Vermutlich um 1290 ist es aus dem Besitz des Klosters Werden – heute in der Stadt Essen/Ruhr – in den Besitz des Johanniterordens gelangt. Die Kirche der Kommende lag am heutigen südwestlichen Rand von Hesel unweit der Gemeindekirche. Sie besaß eine halbrunde Apsis als Abschluss im Osten, und soll vor 1250 aus Granitquadern errichtet worden sein.

Das Kloster lag am Rande einer Niederung, die als Weideland genutzt wurde, umgeben von Moor und sandiger Heide. Durch Urbarmachung der Wald- und Heideflächen verbesserten die Johanniterbrüder und -schwestern die wirtschaftliche Lage ihrer Gemeinschaft. Es könnte auch sein, dass die Johanniter weitere Flächen rekultivierten, die noch um 1200 vernässt waren.

1495 wurde das Kloster in Hesel als Vorwerk (= Außenhof) der Johanniterkommende Hasselt zugeordnet. Allerdings wird es 1499 noch als selbständige Kommende erwähnt. Nachdem die ostfriesischen Grafen in der Reformation sich das Vorwerk Hesel angeeignet hatten, teilten sie es in zwei Hofstellen auf, und verpachteten diese. 1608 erscheinen zwei Pächter auf dem Vorwerk, um 1700 ein dritter, danach noch ein vierter.

Über die Jahrhunderte hinweg blieben jedoch die landwirtschaftlichen Erträge der Pachtstellen relativ begrenzt. Im 18. Jahrhundert brachte der Buchweizenanbau den Pächtern einen bescheidenen Wohlstand. Aus der Johanniterkommende Hesel und dem späteren Vorwerk waren landwirtschaftliche Betriebe geworden. Man berichtet, dass 1850 die Grundmauern der Kirche abgetragen wurden, innerhalb der Apsis befand sich noch eine gewölbte Gruft mit erhaltenen Gräbern. Die Baumaterialien wurden wieder verwendet.

Texte B. Buttjer