Kloster Sneek

Das Johanniterkloster von Sneek soll um 1206 herum gegründet worden sein. In regionalen Quellen wird das Kloster als das `Hospital´ bezeichnet. Der offizielle Name domus in monte Sancti Johannis prope Snekis (Haus auf dem Sankt Johannisberg bei Sneek) zeigt an, dass das Kloster auf einer Warft errichtet worden war. Das Kloster, das zur Ballei (Ordensprovinz) Utrecht gehörte, war ursprünglich ein Kloster mit Chorschwestern und Laienbrüdern. Das änderte sich später, denn 1495 gab es dort keine Nonnen mehr. Damals wohnten dort außer einem Komtur (Abt), der das Kloster leitete, noch sechs Priester. Das Kloster wird als ein großes Steinhaus mit 30 Betten beschrieben, außerhalb der Mauern von Sneek gelegen.

In Sneek besaß das Kloster die Sint Martinuskerk, die heutige Martinikirche, sowie ein Stadthaus (Pastorei) in der heutigen Marktstraat. Zugleich hatte das Kloster noch in einigen Orten um Sneek herum das Patronatsrecht (Recht den Pastor zu benennen). Weiterhin besaßen sie große Ländereien im Südwesten Frieslands die von vier Vorwerken aus verpachtet und bearbeitet wurden.

1572 endet die Geschichte des ‘Hospitals Sint Jansberg’. Aus Furcht vor den spanischen Truppen ließ der Sneeker Magistrat das Kloster abbrechen, um mit den Steinen die städtischen Befestigungen zu verstärken. Die Klosterbewohner zogen in die Pastorei innerhalb der Mauern von Sneek. Nach 1580 gab es kein Pardon mehr für Katholiken und die Regierung von Friesland schwor Philipp II als ihrem rechtmäßigen Herrn ab. Das hatte zur Folge, dass alles kirchliche Eigentum in Beschlag genommen wurde, darunter auch die Besitzungen der Johanniter. Vom ursprünglichen Klostergelände sind noch Teile der Gracht beim heutigen allgemeinen Friedhof von Sneek erhalten geblieben. Heute erinnert noch der Straßenname Johannieterstraat daran, dass es hier einmal ein Kloster gegeben hat.

Übersetzung: E. Eschlauer