Prikkereistrasse / Ecke Am Klostergut, 26831 Bunde
Kloster Dünebroek
Nach alten Ostfrieslandkarten sind Dünebroek und Wymeer getrennte Orte – Wymeer ist östlich von Dünebroek in größerer Entfernung eingezeichnet. In der Neuzeit war Dünebroek politisch ein Teil von Wymeer, lebte aber vor allem als besondere Einheit mit dem Namen Klosterland fort.
Der Name erinnert an das Johanniterkloster Dünebroek, das im ausgehenden 13. Jahrhundert hier gegründet wurde. Es lag im Zentrum des Klosterlandes, das heute eine Größe von rund 560 ha hat.
Das Klosterland trennt die alte Ortschaft Wymeer vom Groningerland: Im Norden reicht es bis an den ältesten, vermutlich erst Anfang des 16. Jahrhunderts gebauten Dollartdeich, im Westen bildete ein breiteres Gewässer eine natürliche Grenze gegenüber dem Groningerland, im Süden stieß es an das große unwegsame Bourtanger Moor. Durch das Klosterland führte von West nach Ost ein wichtiger Handelsweg, der das Rheiderland mit dem Groningerland verband – weithin die einzige nutzbare Landverbindung.
Das Klosterland war überwiegend tief gelegen und feucht und bis zum Deichbau gegenüber der Nordsee ungeschützt. Die urkundliche Überlieferung zum Kloster Dünebroek ist dürftig. Das Kloster wird erstmals im Jahr 1319 urkundlich erwähnt.
Es war zumindest in späterer Zeit ein Doppelkloster, zu dem männliche und weibliche Ordensleute gehörten. Spätere Stiche aus dem 16./17. Jahrhundert zeigen nur wenige Gebäude, die von einem hohen Turm überragt werden.
Zum Kloster gehörten neben einer Mühle umfangreiche Ländereien, u. a. der Hof „Grashaus“ im Norden in der Nähe des ältesten Deiches, aber wohl auch Ländereien viel weiter nördlich im Bereich der Gemeinden Böhmerwold und Marienchor. Dem Kloster stand das Patronatsrecht an der Pfarrkirche Marienchor zu.
Auch nachdem Graf Enno II. ab dem Jahr 1528 die Klöster in Ostfriesland und mit ihnen auch das Kloster Dünebroek aufgehoben hatte, lebten noch 1540 acht Ordensschwestern in den früheren Klostergebäuden. Später sind die Klostergebäude vollständig abgetragen worden.
Texte: Dr. E. Conring