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Kloster Oosterwierum

Klosterlaan 2, gegenüber früherem Akkemaheerd, 9936 TE Farmsum, Nederland

Kloster Oosterwierum

Auf der Warf direkt östlich der Kloosterlaan befand sich jahrhundertelang die Johanniter Kommende Oosterwierum. Vom Gelände des 1987 abgerissenen Bauernhofes ‚Heveskesklooster‘ blickt man nach Norden auf das ehemalige Klostergelände. Bei archäologischen Untersuchungen in den Jahren 1982-1986 wurden unter anderem die Fundamente der Klosterkirche freigelegt. Die Kommende wurde schon im 13. Jahrhundert gegründet, obwohl ihre erste Erwähnung erst aus dem Jahr 1319 stammt.

Oosterwierum kam im 14. und 15. Jahrhundert zu großem Wohlstand und übernahm 1476 die notleidende Kommende von Oosterwijtwerd sowie in der selben Zeit auch die Kommende in Goldhoorn bei Finsterwolde (beide Klöster wurden zu Vorwerken). Die Kommende war lange Zeit ein Doppelkloster (Männer und Frauen), aber nach einer Reform im Jahr 1481 wurden die Schwestern anderswo untergebracht und die Laienbrüder aus dem Kapitel ausgeschlossen.

Da Oosterwierum an der wichtigen Route von Groningen nach Oterdum lag, hatte die Kommende im 16. Jahrhundert viel zu leiden. So wurde das Kloster 1536 während der Geldrischen Kriege geplündert und 1583 von staatischen Truppen unter der Führung von Wigbold van Ewsum während des Aufstandes gegen Spanien in Brand gesteckt.

1597, wenige Jahre nach der Reductie von Groningen (1594), wurden die Klostergüter von der Provinzregierung inventarisiert und 1610 zum Provinzeigentum erklärt. In diesem Jahr umfasste der Landbesitz 3.042,5 Grasen und Diemat (circa 1.460 ha). Die Reste der Klostergebäude von Oosterwierum wurden zum Abruch verkauft und die Ländereien an die Meistbietenden verpachtet. Das ehemalige Stadthaus der Kommende in Groningen diente später als Versammlungsstätte für die Ommelander Staten und existiert immer noch (Schoolstraat).

Übersetzung: E. Eschlauer